Schwung in die Kiste







Interface Design, Studienarbeit, Animation
https://schwungindiekiste.deKunde
HS Augsburg, LAB BINÆR, Puppenkiste AugsburgBeschreibung
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Auftragsarbeit, die im Rahmen des Medienprojekts im sechsten Semester des Studiengangs »Interaktive Medien« (Hochschule Augsburg), erstellt wurde. Der Auftrag selbst kam von der »Augsburger Puppenkiste« über Lab BINÆR zum Team. Aufgabe des zehnköpfigen Teams war es, den analogen Zeitstrahl im Puppenkistenmuseum neu zu gestalten. Vor dem Projekt bestand dieser aus einem eng beschriebenen Banner, das an einer Wand in der Eingangshalle des Museums angebracht war.
Die Geschichte der Puppenkiste interaktiv erleben
Die Installation besteht aus kreisrunden Flächen, die in unterschiedlichen Abständen auf die Wand montiert sind. Auf der entstandenen Projektionsfläche wird ein fiktives Uhrwerk projiziert. Durch die Verbindung von echtem und digitalem Schatten ragt die Projektion aus der Wand hervor.
Herzstück der »Zeitmaschine« ist eine Ziffernblatt, mit dessen Zeiger die Museumsbesucher einzelne Kapitel auswählen können. Diese Abschnitte erzählen die Geschichte des Theaters in Form von animierten Kurzfilmen.
Das Uhrwerk selbst ist aus typisch mechanischen Elementen, wie Zahnrädern, aber auch aus versteckten Querverweisen zur Puppenkiste zusammengesetzt. Die Maschine setzt sich mit jeder Bewegung am Zeiger in Gang. Entstanden ist so ein surreales, interaktives Konstrukt - ein echte Zeitmaschine.
»Ziel für das Team war es ein interaktives Erlebnis zu bieten ohne dabei den analogen Charme der Puppenkiste aus den Augen zu verlieren. Das Drehen am Zeiger ist eine haptische Interaktion, sodass Besucher in das Geschehen eintauchen können. Die Technik tritt dabei in der Hintergrund und rückt die Geschichte in den Fokus.«
Für die Kapitelinhalte wurde der bisherige Zeitstrahl komplett überarbeitet und die Historie des Theaters redaktionell aufbereitet. Statt einzelne Punkte aufzulisten, sind kurze Geschichten über wichtige Ereignisse der Entstehung der Puppenkiste entstanden. Gerd Meyer, einer der bekannten Sprecher der Puppenkiste, leiht der Zeitmaschine seine Stimme und erzählt die einzelnen Sequenzen. Die Animationen sind stilistisch an die Formwelt der Puppenkiste angepasst.
Fotografien aus 70 Jahren der Puppenkistengeschichte, Illustrationen und Muster verbinden sich in animierten Collagen. Die Installation wird so selbst zur Bühne, auf der die Chronik der Puppenkiste aufgeführt wird. In einem Mix aus Analog und Digital wird die Geschichte der »Augsburger Puppenkiste« erlebbar.
Die Komposition des Uhrwerks entstand in »Cinema 4D«. Um die Drehung des Zeigers in eine Interaktion zu verwandeln kommt ein Mikrocontroller (Arduino UNO) zum Einsatz. Die Drehsignale werden vom Toolkit »openFrameworks« verarbeitet. Die selbstgeschriebene Software steuert Interaktion und das Abspielen der Filme.
Für ein möglichst immersives Erlebnis sorgt ein Ultra-ShortThrow-Projektor. Mit ihm ist es möglich, die Inhalte über kürzeste Distanz hoch aufgelöst zu projezieren. So entsteht für den Betrachter bei seinen »Zeitreisen« kein Schlagschatten durch andere oder sich selbst. Sowohl die Interaktionsoberfläche als auch die Animationsfilme sind in den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar.
Betreut wurde das gesamte Projekt durch Benjamin Stechele von »LAB BINAER« und Manuel Piepereit von »neonpastell«, Werkstatt für Gestaltung, Augsburg.
Wenn du mehr über die »Puppenkiste-Zeitmaschine« erfahren möchtest, dann besuche unsere Projekt-Website.